Der Mountainbike-Sport erfreut sich wachsender Beliebtheit. Gerade in den letzten Monaten war zudem festzustellen, dass der Wald von seinen verschiedenen Besuchern reger denn je genutzt wurde. Der Druck auf den Naturraum nimmt aufgrund dieser Entwicklung stetig zu. Gleichzeitig sind die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen im Wald sehr vielfältig. Das Projekt «Bikerlenkung Beromünster» leistet für das legale und naturverträgliche Mountainbiken rund um Beromünster Grundlagenarbeit.

Die steigende Zahl an Freizeitsportlern im Wald erfordert ein Umdenken. Rechtlich gesehen ist im Kanton Luzern das Biken nur auf befestigten Waldwegen sowie auf signalisierten Trails erlaubt. Solche Trails gibt es im Kanton Luzern kaum, im Gebiet Beromünster noch gar keine. Was aber, wenn die Nachfrage das Angebot bei Weitem übertrifft? Was kann dem sensiblen Lebensraum Wald zugemutet werden? Und wie lassen sich die unterschiedlichen Interessen zusammenführen?

Griffige Lösungen sind gefragt
Als allgemein gültiger Leitfaden für das friedliche Miteinander von Mensch und Natur können Verhaltenskodexe wie der Waldknigge (www.waldknigge.ch) oder der Flyer Bleib auf dem Wegder Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern (www.lawa.lu.ch) herangezogen werden. Griffige Lösungen und klare Rahmenbedingungen sollen mehr Sicherheit und geklärten Freiraum für alle Beteiligten schaffen. Hier setzt das Projekt «Bikerlenkung Beromünster» an und leistet Basisarbeit, welche auch anderen Bikerlenkungs-projekten zugutekommt. Von den lokalen Jagdvertretern und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern lawa initiiert, hat seit 2020 der Verein Ortsmarketing 5-sterne-region.ch die Trägerschaft für das Projekt übernommen.

Naturverträgliches Biken im Fokus
Ziel des Projekts ist die Schaffung eines attraktiven, legalen und naturverträglichen Angebots für das Biken in den Wäldern der Gemeinde Beromünster. Mit vereinten Kräften werden die Grundlagen für eine sinnvolle und praktikable Bikerlenkung auf dem Gemeindegebiet von Beromünster erarbeitet. Um die nachhaltige Bewirtschaftung der Bike-Trails sicherzustellen, sind derzeit verschiedene Trägerschaftsmodelle in Abklärung.

Interessengruppen arbeiten aktiv mit
Bei der Zusammensetzung des Projektteams wurde auf eine ausgewogene Vertretung der verschiedenen Interessengruppen geachtet (siehe Kasten). Als Projektleiter fungiert Roman Schuler, Rebekka Schüpfer vertritt die Trägerschaft. Roman Schuler: «Für eine nachhaltige Lösung entscheidend sind ein behutsames, breit abgestütztes Vorgehen und ein allseitiges Entgegenkommen.»

Umsetzung in sinnvollen Etappen
In einem ersten Schritt wird im Gebiet Neudorf Linde an der Umsetzung eines Pilot-Trails gearbeitet. Der geplante Singletrail führt durch den Bromen-, Linden- und Herlisbergerwald. Als «Singletrail» wird ein schmaler Pfad verstanden, auf dem Mountainbiker nur hintereinander und nicht nebeneinander fahren können. Diese Vorgehensweise ermöglicht es allen Beteiligten, in einem überschaubaren Gebiet Arbeitsprozesse zu erproben und praktische Erfahrungen zu sammeln, die später in den «Rundkurs Beromünster» einfliessen. Die geplante Erweiterung auf den Waldkreis rund um Beromünster besteht aus einem Mix von bereits bestehenden Singletrails, sowie Wald- und Fahrstrassen.

Die Meilensteine sind gesetzt
Eine erste Hürde wurde im Frühjahr dieses Jahres mit der Zusammensetzung eines beständigen Projektteams genommen. Im intensiven Austausch erarbeitete das Projektteam bis jetzt ein Grundlagenpapier, welches Projektorganisation und Kompetenzen regelt. Zudem wurde ein breit abgestützter Projektausschuss gebildet. Für den aktuellen Zeitraum war eine öffentliche Informationsveranstaltung geplant, welche aufgrund der neuesten Entwicklungen in Sachen COVID-19 abgesagt werden musste. An ihrer Stelle steht nun die Berichterstattung in den Medien verbunden mit der Möglichkeit des persönlichen Austauschs von Interessierten mit der Projektleitung. Es ist geplant, den Pilot-Singletrail Neudorf Linde bis Sommer 2021 signalisiert seiner Bestimmung zu übergeben.

Haftung, Signalisation und Abgeltung werden geklärt
Der Vereinbarung mit den Waldeigentümern misst das Projektteam eine grosse Bedeutung zu. Bereits heute steht fest, dass die geklärte und legalisierte Singletrail-Nutzung der Wälder entschädigt werden soll. Aktuell werden die Themenbereiche Haftung und Signalisation durchleuchtet. Dabei gilt es festzuhalten, dass Biken zu den Risikosportarten gehört und ein hohes Mass an Eigenverantwortung verlangt.

Austausch und Feedback willkommen
Der Projektleiter, Roman Schuler, steht für den persönlichen Austausch in kleiner Runde im Büro Ortsmarketing zur Verfügung und nimmt konstruktive Rückmeldungen gerne entgegen. Sie erreichen ihn per E-Mail mit dem Vermerk «Bikerlenkung Beromünster» über das Ortsmarketing: info@5-sterne-region.ch.

(Text: Lucia Elmiger)