Viel Interesse und viel Diskussionsbedarf

Am Donnerstag, 16. November 2023, fand im Stiftstheater Beromünster die Infoveranstaltung zur Ausgestaltung der 2. Etappe des Sänder-Trails statt. Die regionale Mountain-Vertretung MTB-Michelsamt mit Projektleiter Roman Schuler präsentierte allen Interessierten einen ersten Entwurf mit drei möglichen Linienführungen als Vorschlag und freute sich über konstruktives Mitdenken. 80 Teilnehmende manifestierten das grosse Interesse – aber auch den grossen Diskussionsbedarf.

Mit der 1. Etappe «Sänder-Trail» wurde der Anfang gemacht. Der Co-Präsident und Kommunikationsverantwortliche Matthias Amrein sagte gegenüber dem «Michelsämter»: «Der Sänder-Trail ist seit der Eröffnung am 13. Mai 2023 eine Erfolgsgeschichte: Er wird sehr gut genutzt, auch von ganzen Familien, und die Feedbacks, die wir erhalten, sind überwiegend sehr positiv.» Der Trail wurde in Handarbeit mit freiwilligen Helfern realisiert. Man verzichtete auf den Einsatz von grösseren Baumaschinen und setzte auf Muskelkraft.

Nun geht es weiter – die Etappe 2 wird konkret geplant! Die Trägerschaft des Sänder-Trails hat die Vision, eine attraktive und legale Mountainbike-Infrastruktur zu planen und zu realisieren. Aktuell befindet man sich mitten in der Planungsphase der 2. Etappe. Diese soll mit weniger Personalaufwand schlanker und schneller werden, ohne dabei an Sorgfalt und Genauigkeit einzubüssen. Roman Schuler übernimmt auch für Etappe 2 die Projektleitung. Die 2. Etappe soll die Wegstrecke zwischen dem Gormund und dem Landessender verbinden und führt über den Moretalerwald und Chegelwald

«Es muss weiterhin sehr genau gearbeitet werden»

Die Zielsetzung des 2. Trails ist wie beim 1. Trail: attraktiv, legal, naturnah und nachhaltig soll er sein. Projektleiter Roman Schuler fasste die Learnings der 1. Etappe zusammen: «Es ist möglich. Es geht auch einfacher. Es muss weiterhin sehr genau gearbeitet werden.»

Neben interessierten Bikerinnen und Bikern waren auch diverse Vertreter vor Ort von Organisationen wie dem Naturschutz, der Jagd, der Sportförderung Kanton Luzern (Philipp Wermelinger), vom lawa Landwirtschaft und Wald (Martin Kistler, Beat Burren und Christian Hüsler), der seit einem Jahr existierenden Fachstelle Fuss- und Veloverkehr Kanton Luzern (Gabriela Keusch), der Gemeinde Beromünster (Manuela Jost) und Vertretern der Mountainbike-Organisationen, namentlich von Bikegenoss (Thomy Vetterli) und Mountainbike Luzern (Andy Stalder). An diversen Posten konnten sich die Teilnehmenden informieren zu den folgenden Themen:

• Mögliche Trail-Linien
• Naturschutz und Mountainbike
• Koexistenz MTB und andere Waldbesucher
• Waldeigentum, Waldnutzung, Erholungsraum
• MTB im Michelsamt, in LU und in CH

Kontroverse Diskussion fair geführt

In der engagiert und doch fair geführten Diskussion zeigte sich, dass es noch viele offene Fragen und viel Diskussionsbedarf gibt. Der Jagdleiter der Jagdgesellschaft Neudorf Otto Holzgang hielt ein Plädoyer dafür, den Moretalerwald als Schutzzone zu belassen, da er durch den Golfplatz schon stark beengt sei und das Wild nicht weiterer Rückzugsmöglichkeiten beraubt werden solle. Fragen wurden gelistet und kreisten vor allem um den Vollzug von Sanktionsmöglichkeiten, Kostengerechtigkeit/Tarifierung, Lenkungsmassnahmen via Online-Tracking der MTB-Sportler und einige mehr. Unumstritten war, dass Lenkung der richtige Weg ist, im Grundsatz besser und nachhaltiger als das Dulden oder Büssen.

Die Trägerschaft bedankte sich abschliessend bei allen Teilnehmenden für den anregenden und lösungsorientierten Austausch. Viele blieben noch etwas länger und tauschten sich engagiert weiter aus.